Die 90er-Jahre
Schutzschicht
CD-Schicht
Polykarbonat-Träger
Hochauflösende Schicht
Polykarbonat-Träger
10 pm
0,05 pm
0,6 mm
0,05 pm
0,6 mm
Laser-S eite
10/99 STEREO 169
600 Millionen „nor-
malen“ CD-Playern.
Dies ist bei DVDs
bekanntlich anders.
Darüber hinaus sind
die technischen Da-
ten eindrucksvoll.
Während die CD
mit einer Abtastfre-
quenz
von
44100
Hertz
und
einer
oberen
Grenzfre-
quenz von rund 20
Kilohertz auskommen mußte,
weil es anno 1983 als vollkom-
men ausreichend galt - tech-
nisch allerdings auch kaum bes-
ser zu machen war - setzt Sony
bei SACD auf eine D/A-Wand-
lung mit rund 2,8 Millionen
Hertz. Dabei werden allerdings
nicht wie bei DVD-Audio eine
24-Bit-Wortlänge
(Multibit-
PCM) verwendet, sondern die
zumindest im Ansatz bereits aus
späten
CD-Playern
bekannte
Bit-für-Bit-Übertragung.
Ein
Vorteil der Ein-Bit-Technologie
ist das mögliche Fehlen jegli-
cher Interpolations-Filterung.
Der 1-Bit-Datenstrom läuft
- entsprechende
Studio-
technik
vorausgesetzt
-
praktisch durch, daher
auch der Name der Tech-
nologie: „Direct Stream
Digital“. Aufgrund der
enormen Abtastge-
schwindigkeit wird
ein Dynamikum-
fang von mehr als
120 Dezibel und
ein
übertrag-
STICHWORT -i
Direct Stream Digital
(DSD) Im Gegensatt tu
Multibit-PCM mit nur ei-
nem Bit. aber extrem ho-
her Abtastfrequent ar-
beitende digitale Sig-
nalverarbeitung. Vorteil
ist ein besonders einfa-
cher Signalweg ohne
aufwendige Filterung
Mehrkanal-Mix
Die SACD kann prinzipi-
ell auch eine Sechska-
nal-Aufnahme fassen
bares
Frequenz-
spektrum
von
0
Hertz bis 100 Kilo-
hertz erreicht. Es
wäre allerdings ein
Trugschluß
anzu-
nehmen,
bei
der
SACD sei der Da-
tenstrom
rund
15fach
schneller
oder
präziser
als
der der 192-Kilo-
hertz-DVD-Audio,
denn es wird ja anstelle von 24
jeweils immer nur ein Bit über-
tragen. Die Abtastfrequenz liegt
allerdings beim 64fachen der üb-
lichen
CD-Samplingfrequenz
und
die
Informationsdichte
beim Vierfachen der CD.
Besonders interessant verliefen
die Praxisversuche mit den uns
vorliegenden Hybrid-Discs, also
Discs mit jeweils einem CD- und
einem SACD-Layer desselben
Musikprogramms. Zwar bietet
Der Innen-
aufbau des
äußerst massiv
gebauten SCD-1 verrät große
Sorgfalt und eine ambitionierte Ent-
wicklungsabteilung, die höchsten Klanggenuß
anstrebte
So sehen die Hybrid-Discs aus. die uns zum Test zur Verfügung standen.
Zwei voneinander unabhängige Schichten (Layerl tragen die Informationen,
die aus Lasersicht untere im konventionellen CD-, die andere - lichtdurch-
lässig - im hochauflösenden SACD-Format mit 120 dB Dynamik und einem
Frequenzumfang bis 100 Kilohertz. Sie kann gegebenenfalls auch einen
Mehrkanal-Mix enthalten. Um beide Formate abtasten zu können, sind zwei
unterschiedliche Laser-Wellenlangen (780 und 650 nm) nötig
sen jeweils auf das gewünschte
Format eingestellt werden - aber
immerhin ist so ein Vergleich
mit Zeitverzögerung möglich.
Dabei wurde schnell klar, daß
die mittlerweile betagte CD
auf
hohem
Lei-
stungsstand
ihren Meister
gefunden hat:
Im
SACD-
Betrieb
klang
der
SCD-1
müheloser, lufti-
ger und präziser,
kam
dem
vielbe-
schworenen Live-Er-
lebnis atmosphärisch
deutlich näher. Der Ge-
winn an Musikalität ist
dramatisch.
Man mochte eigentlich
gar nicht mehr zur CD-
Schicht zurückkehren, die
weniger Struktur und Fluß so-
wie
nachlässigeren
Umgang
mit Details offenbarte. Der Vor-
sprung liegt dabei eher im Be-
reich der Feindynamik und -auf-
lösung, weniger in den grobdy-
namischen Fähigkeiten.
Auch ungeübte Hörer, das sei
der
Player
keine
Direkt-
umschaltung - die beiden Laser
müssen
wie
gesagt
durch Einle-
30 JAHRE STEREO
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